Die Profitmaximierung ist das momentan beherrschende ökonomische Prinzip der Welt. In dieser reinen Form ist sie der unbeschränkte Egoismus, die Ausbeutung von Natur und mit ihr Mensch (als Form von Natur). Dieses Prinzip herrscht momentan uneingeschränkt an der Börse und in der weltweiten Wirtschaft. Die Menschheit steht jetzt vor der Herausforderung, es durch ethische und praktische Prinzipien und Regeln zu beschränken. Diese Prinzipien müssen weltweit gelten, da sie sonst den Wettbewerb verzerren, dem die Unternehmen unterworfen sind.
Das Hauptproblem hierbei ist die Tatsache, dass die profitorientierten Wirtschaftssubjekte und all die ihrem Streben unterworfene Politik dies nicht freiwillig tun werden, es aber auch keine politische Kraft gibt, die sie dazu zwingen kann, weil die herrschende Politik von den großen Wirtschaftskonzernen beherrscht wird.
Das zweite Problem ist die Tatsache, dass viele Bürger insbesondere in den USA als Pionier und Protagonist dieser Wirtschaftsform durch den Besitz von Aktien selbst das Prinzip der Profitmaximierung verinnerlicht haben und dieses wollen und fordern.
Die Erstellung von Prinzipien, die die Profitmaximierung nun beschränken oder langfristig vielleicht sogar transformieren oder abschaffen, muss folglich von anderer Seite als von herrschender Politik und Wirtschaft aus erfolgen. Es ist die Wissenschaft und der ökonomische Mittelstand, die hier gefordert sind, diese neue Politik nicht nur zu entwickeln, sondern auch durchzusetzen. Der wahrscheinlich sinnvollste Bereich hierfür ist die Gesundheitspolitik, weil hier das Prinzip der Profitmaximierung in Kürze das ganze System zum Zusammenbruch bringt. Alle Akteure wissen das und das Land, in dem sich diese Zukunft demnächst entscheidet, sind die USA. Zum einen sind es die Großkonzerne der pharmazeutischen Industrie, die hier Marktanteile zugunsten von anderen nichtpharmazeutischen Therapien aufgeben müssen. Dies bedeutet eine Mindermenge von Umsatz und Profiteinbruch.
Zum zweiten sind dies die Versicherungskonzerne, die teilweise mit der Pharmaindustrie verflochten sind, aber auch ohne diese Verflechtung durch die Einbeziehung der armen Bevölkerungsteile befürchten, dass ihr Profit einbricht.
Diese Situation kann nicht nur durch eklektische politische Schritte einer Besserung zugeführt werden, sondern verlangt einen umfassenden Plan, der dann auch nur durch Einbeziehung aller in einen Dialog verwirklicht werden kann. Der Plan muss von den führenden gesundheitspolitischen Akteuren und Denkern der USA erstellt werden. Jetzt.
